Der Olentzero (ein baskischer Begriff, der wörtlich "die Zeit des Guten" bedeutet), ist eine Figur navarrischen Ursprungs, die tief in der baskischen Weihnachtstradition verwurzelt ist. Er ist die Figur eines alten Mannes, der im Wald lebt, wo er Holzkohle herstellt.
Die Legende der baskischen Mythologie besagt, dass er am 24. Dezember aus dem Wald in die Stadt kommt, um Geschenke für die Kinder zu hinterlassen. Der Überlieferung nach bringt er den Kindern, die sich schlecht benommen haben, nur Kohle.
Diese Figur steht für die Ankunft der Geschenke zur Weihnachtszeit in den Häusern des geografischen und kulturellen Raums, der aus dem Baskenland und Navarra sowie dem französischen Baskenland besteht. Diese Tradition hat die Jahrhunderte überdauert und sich den verschiedenen Zeiten und Glaubensrichtungen angepasst. Heutzutage findet am Nachmittag des 24. Dezember ein Umzug durch die Straßen statt, bei dem eine Figur, die den Olentzero darstellt, vorgeführt wird und die Kinder ihm entgegengehen.
Wenn die Kinder am Morgen des 25. Dezembers aufwachen, stellen sie fest, dass der Olentzero an ihren Häusern vorbeigekommen ist und ihnen Geschenke hinterlassen hat. Dann singen sie dieses Lied:
Olentzero joan zaigu
mendira lanera
intentzioarekin
ikatz egitera
Aditu duenean
Jesus jaio dela
lasterka etorri da
berri ematera
Horra, horra,
gure Olentzero
pipa hortzetan duela
eserita dago
kapoiak ere ba(d)itu
arrautzatxoekin
bihar meriendatzeko
botila ardoakin
Olentzero
ist für immer gegangen
in die Berge, um zu arbeiten
mit der Absicht
Kohle zu machen
als er wusste
dass Jesus geboren war
kam er gerannt
um die Geschichte zu erzählen
Da war er
unser Olentzero
mit einer Pfeife zwischen den Zähnen
sitzt
dort werden auch Körbe sein
mit Eiern
für morgen zum Frühstück
und eine Flasche Wein
Bild: Wikipedia (CA)
Text: Baskische Volksweise, Übersetzung durch María