Hüpfend und schwebend in blaugrauer Ferne,
Lachend und neckend, sich haschend im Wind,
Glitzern und funkeln die lieblichen Sterne,
Die aus dem Himmel herkommen sind.
Anmutig wiegen und wogen sie leise,
Wirbeln im wildesten Takte sich nun;
Drehn sich bald langsam, bald schneller im Kreise,
Keins stört das andre und keins denkt ans Ruh'n.
Sieh, wie sie tanzen, sie kennen nicht Sorgen,
Spielen und freuen sich recht wie ein Kind!
Ahnen sie nicht, daß sie alle schon morgen
Unter der schwarzbraunen Erddecke sind?
Sie wissen's alle! Doch wissen sie's besser:
Ist ihre Zeit in der Erde vorbei,
Rauschen sie meerwärts als große Gewässer,
Steigen dann alle gen Himmel aufs neu!
Von Irmgart Schlemmer, Original aus:
Herzblättchens Zeitvertreib, Band 67. Herausgegeben von Josephine
Siebe. Carl Flemming und C. T. Wiskott A. G., Berlin. Vmtl. 1922